Seit Juli 2012 bin ich Hobbyimker. Meine Bienen halte ich auf meiner Parzelle in der Kleingartenkolonie "Am Stadtpark 1" im Gartenblock an der Fahrradstraße Prinzregentenstraße in Berlin-Wilmersdorf. In unserer Gartenkolonie bin ich einer der beiden ersten Imker. Die Gartennachbarn betrachten mein Hobby mit großer Sympathie, insbesondere seit sie den leckeren Honig probiert haben.
Im Sommer 2013 habe ich den ersten Honig geschleudert. Er hat ein besonderes, kräftiges Aroma durch den Anteil von Lindenblüten. Die Bienen fliegen meist Blüten innerhalb eines Umkreises von drei Kilometern an. Das ergibt ein Einzugsgebiet von mehr als 28 Quadratkilometern! Da es in der Stadt keine landwirtschaftlichen Monokulturen gibt, finden die Bienen während des ganzen Frühjahrs und Sommers reichlich Tracht. In der Stadt werden in der Regel auch keine Pestizide eingesetzt. Große Städte bieten also hervorragende Bedingungen für Imker.
Bienen in der Stadt: Ist das nicht gefährlich?
Wespen werden im Spätsommer oft als lästig empfunden, wenn sie als ungebetene Gäste in unsere Wohnungen oder zur Grillparty kommen. Genau wie Bienen ernähren sie sich von Zucker und Eiweiß: Zucker als Treibstoff zum Fliegen und Eiweiß zur Aufzucht der Brut. Wespen als Allesfresser interessieren sich dabei für genau das gleiche, was wir auch gerne mögen: den süßen Pflaumenkuchen und das herzhafte Grillfleisch.
Anders ist es bei den Bienen: Sie decken ihren Energiebedarf aus Nektar und Honigtau (den süßen Ausscheidungen der Blattläuse). Als Eiweißquelle dient ihnen Blütenstaub (Pollen). Unsere Lebensmittel sind für die Bienen uninteressant (natürlich mit Ausnahme von Bienenhonig). Als Nichtimker wird man äußerst selten von einer Biene gestochen. Das kann einem am ehesten passieren, wenn man im Sommer barfuß über eine blühende Wiese läuft und dabei versehentlich auf eine Biene tritt.
O. Rudzick / updated July 12, 2015